EINE NEUE PERSPEKTIVE FÜR INDIGENE DURCH BIOLANDBAU

Die Gemeinschaft der Bunong in Mondulkiri ist betroffen von Land-Grabbing durch internationale Kautschukfirmen. Der Verlust ihres Landes verbreitet Hoffnungslosigkeit und entfacht soziale Probleme. Im Biolandbau finden die indigenen Familien eine Alternative für ihre Existenzsicherung und Zuversicht und Hoffnung für ihre Gemeinschaft.

Die Bunong sind seit 2008 stark betroffen von Land-Grabbing (Landwegnahme). Der Verlust ihres Landes zwingt sie seither sesshaft zu werden und ihre bisherige Anbauweise (Schwendbau) aufzugeben. Eine Selbstversorgung wie früher ist nicht mehr möglich. Durch den Biolandbau lernen die Bunong, wie sie das wenige Land, das ihnen noch bleibt, ertragreich bewirtschaften können und finden darin eine Perspektive in ihrem Existenzkampf und als Gemeinschaft. 

Unsere Partnerorganisation Cambodia Indigenous Friendship Association (CIFA) ist aus der Gemeinschaft entstanden und unterstützt die Bunong Familien im Umstieg auf eine nachhaltige Landwirtschaft. CIFA lehrt und berät die Familien in Techniken des biologischen Landbaus und bei der Produktion und der Vermarktung von Cash Crops wie Pfeffer, Kaffee und Gemüse. Die Herstellung von Kompost und natürlichen Pestiziden wird gelehrt, damit die Familien unabhängig von teuren, chemischen Produkten ihren Boden bepflanzen können. Die Familien lernen, wie sie das Land, das ihnen bleibt, erfolgreich und langfristig bewirtschaften können. Nicht zuletzt schützen sie es dadurch vor der Landwegnahme. Durch den Verkauf ihrer Produkte verbessern sie ihr Einkommen. 

Auf der Demonstrationsfarm von CIFA in Bousra werden die Resultate und Vorteile des Biolandbaus sichtbar. Hier werden praktische Trainings durchgeführt und Schweine, Hühner und Fische gehalten. Daneben bewirtschaftet CIFA in Bousra ein kleines Lokal, welches als Restaurant und Verkaufsstandort für die Produkte der Bauern und Bäuerinnen dient. Die Mitarbeitenden von CIFA sind alle Bunong. Durch ihre Arbeit wollen sie die Gemeinschaft der Bunong stärken und neue Zukunftsaussichten für die Familien und die kommenden Generationen schaffen.  

Maeing Chouy

Geschäftsleiter von CIFA, Kambodscha

„Ich sehe die indigene Bevölkerung als die am meisten gefährdete Minderheit in der Provinz Mondulkiri. Der Verlust des Landes bringt viele Probleme mit sich. Landwirtschaftlicher Anbau ist nicht mehr wie früher möglich. Ich befürchte, dass sich die Situation der indigenen Bevölkerung in Zukunft verschlechtern wird und unsere Kultur und Identität verloren gehen. CIFA wurde von Bunong gegründet, die sich Sorgen um die Zukunft machen. Wir bilden die indigene Gemeinschaft in Biolandbau aus. Dadurch können die Menschen ein Einkommen erwirtschaften und junge Indigene gewinnen eine Zukunftsperspektive hier. Es ist wichtig, dass die indigene Gemeinschaft sich zusammenschliesst, um gemeinsam neue Wege zu finden und Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen.“

Fotoreportage Vorgängerprojekt