Projektbesuch in Swasiland

Ende April 2018 besuchten wir unsere Partnerorganisation ACAT in Swasiland. Am Trainingszentrum von ACAT trafen wir auf äusserst motivierte MitarbeiterInnen, die mit neuen Methoden und Anbauformen experimentieren. Auf den Feldbesuchen trafen wir verschiedene Bäuerinnen, die von ACAT in Biolandbau ausgebildet werden. Sie haben Permakulturgärten angelegt, stellen biologischen Dünger her und bekämpfen auf natürliche Weise Schädlinge. Mit weniger Geld und mit lokal verfügbaren Mitteln können sie so die Ernährungssituation ihrer Familien verbessern und verbreiten das erlangte Wissen in ihren Dörfern weiter. Ein besonderes Highlight ist die «Wiederentdeckung» lokaler Maissorten, welche eine vielversprechende Alternative zu Gentech-Pflanzen und Hybrid bietet. Gleichzeitig sind wir sehr besorgt über die Einführung von gentechnisch verändertem Saatgut in Swasiland. An einem Treffen mit Kleinbäuerinnen zeigte sich, wie schlecht die Bevölkerung über die Gefahren informiert ist.

Die ACAT Mitarbeiter führen durch den 0.2 ha grossen Permakultur- und Demonstrationsgarten. Der Garten wird biologisch bewirtschaftet. Verschiedene Methoden der Kompostierung, der Wassersammlung und der natürlichen Schädlingsbekämpfung werden hier untersucht.

Vom IFOAM Kongress in Indien brachte ACAT neues Wissen mit nach Hause, unter anderem eine indische Bohnensorte, die nun am Trainingszentrum untersucht wird.

Am Trainingszentrum in Mbuluzi wurde ein Stall zu einem Hostel umgebaut.

Die neue Trainingsunterkunft bietet 20-24 weiteren Personen einen Schlafplatz.

Viele Haushalte können ihren Anbau diversifizieren und pflanzen Süsskartoffeln, Cassava, Kohl, Rote Bete, Salat, Paprikaschoten, Erdnüsse und Zwiebeln. Diese Bäuerin bewirtschaftet ihren Garten alleine. Ihre Kinder sind auf der Suche nach Arbeit in die Stadt gezogen.

Die ACAT Extension Officers lehren in den Dörfern, wie ein Permakulturgarten angelegt wird oder wie mit Conservation Agriculture schonend gepflanzt werden kann.

ACAT unterstützt die Haushalte in der Errichtung von Lagerungsvorrichtungen für organische Produkte und Saatgut. Diese Bäuerin erklärt, wie sie ihren Mais lagert.

2017 erfuhr ACAT von Trainingsteilnehmenden von äusserst ergiebigen, lokalen Maissorten, welche diese über Generationen hinweg beinahe unbemerkt aufbewahrt hatten.  Der lokale Mais sei Gold wert, betont Enock Dlamini, Geschäftsleiter von ACAT.

Mrs. Mavuso aus Shiselweni hat lokales Mais-Saatgut als Mitgift erhalten. Es werde in ihrer Familie von Generation zu Generation weitergegeben, erklärt sie.

Die lokalen Maissorten werden von ACAT nun am Trainingszentrum gepflanzt, untersucht und zur Vervielfachung auf die Buseleni-Farm gebracht. Die Bäuerinnen sollen letztendlich langfristig davon profitieren können.

Swasiland steht unter enormem Druck, gentechnisch verändertes Saatgut einzuführen. An einem Workshop mit Kleinbäuerinnen diskutiert der ACAT Extension Officer Sibusiso Dlamini mit den Bäuerinnen die Vor- und Nachteile von gentechnisch verändertem Saatgut. ACAT ist Mitglied von PELUM Swasiland, einem NGO-Netzwerk, welches EcoSolidar mitinitiiert hatte. PELUM leistet wertvolle Aufklärungsarbeit zum Thema Gentechnologie.

Tsakasile Dlamini, Geschäftsführerin von PELUM Swasiland, in Diskussion mit Kleinbäuerinnen. Eine Teilnehmerin hat Bt-Baumwolle an den Workshop mitgebracht. Immer wieder einmal tauchen Bt-Baumwollpflanzen auf, die illegal aus Südafrika ins Land gebracht werden. In diesem Fall hat die Bäuerin damit schlechte Erfahrungen gemacht. So ein Beispiel macht Eindruck.