Ein Schulgarten als Zentrum der Gemeindeentwicklung

Vor drei Jahren startete unser Projektpartner ASUD in Ng’ongo, einem Dorf im Norden Malawis, ausgehend von der Schule ein Biolandbau-Projekt. Die Ziele waren, einen biologischen Schulgarten aufzubauen, die Schulabstinenz zu verringern und den Eltern technisches Wissen über Biolandbau zu vermitteln.
Bei unserem Projektbesuch im April waren wir beeindruckt davon, was die Gemeinde in kurzer Zeit erreicht hat. Sowohl die Entwicklung des Schulgartens wie auch die Umsetzung dieses Wissens in den umliegenden Dörfern sind weit fortgeschritten. Die Schulabstinenz der SchülerInnen hat klar ab- und die Leistungsfähigkeit zugenommen. Diese Erfolge sind keineswegs auf eine grosse Finanzierung zurückzuführen. Im Gegenteil: die Projektkosten, inkl. Weiterbildung, betrugen jährlich 7’000 Franken. Der Hauptgrund des Erfolgs liegt eindeutig darin, dass ASUD der Dorfgemeinde die Hauptrolle im Projekt zugestanden und nicht von oben herab Projektziele definiert hat.

Die Lehrerin Ellen Magawa erklärt den SchülerInnen die Bedeutung von Kompost für den Schulgarten.

Der Lehrer Yona Ndau führt die SchülerInnen durch den Bananengarten und spricht über die Anwendung von Kompost.

Im Permakulturgarten erklärt er den SchülerInnen die Bedeutung der Pflanzenvielfalt und geht auch auf einzelne Medizinalpflanzen ein.

Auch die Fruchtbäume – hier ein Papayabaum vor der Schule – , die letztes Jahr unter Anwendung von Kompost gepflanzt wurden, gedeihen prächtig.

Vor der Ng’ongo-Schule wurde eben gerade Gemüse und Mais geerntet und junge Fruchtbäume angepflanzt.

Witness Ngwira, links im Bild, ist Leadfarmerin. Sie hat im Schulgarten neue Biolandbautechniken erlernt und gibt das neue Wissen an die Followfarmerinnen in ihrem Club weiter. Hier sehen wir sie in ihrem eigenen Permakulturgarten.

Die Mütter, die in Clubs organisiert sind, haben kleine Gruppen mit 3 bis 4 Bäuerinnen gegründet. Diese Gruppen haben von ASUD je ein Schwein erhalten. Zwischen den einzelnen Gruppen wurden die Schweine zur Reproduktion gekreuzt, die Jungen wurden dann in der Gruppe verteilt. Heute haben alle Bäuerinnen mindestens ein Schwein und damit auch Dung zur Kompost-Herstellung.

Im Club von Witness Ngwira und ihren Followfarmerinnen herrscht gute Stimmung. Da darf auch ab und zu getanzt werden. Sie sind gut organisiert und dürfen stolz darauf sein, was sie in kurzer Zeit schon erreicht haben.

Die Kleingruppe von Witness Ngwira (Mitte), Towera Chavula (links) und Rose Mhango ist Teil des Mlokota Thupa Village Clubs. Alle Club-Mitglieder zahlen wöchentlich am Donnerstag 100 Kwachas ein (das sind ca. 15 Rappen). Das gesammelte Geld wird zum Beispiel verwendet, wenn der Club einen Veterinär für die Schweine aus der Stadt herbestellen muss.

Witness Ngwira teilt ihr Wissen rund um Gemüse- und Medizinalpflanzenanbau mit ihrer Nachbarin Rose Mhango, die in derselben Kleingruppe mitarbeitet.

In der Kleingruppe wird nicht nur gemeinsam gelernt, sondern auch gearbeitet und die Freizeit verbracht.

Die geernteten Sojabohnen werden im Hof getrocknet.

Rose Mhango bringt Feuerholz zum Kochen nach Hause.

Das Team von ASUD, unserem Projektpartner, arbeitet zurzeit an zwei Projekten. Eines davon ist das Schulgartenprojekt, das von EcoSolidar finanziert wird.

Thomas Ngwira, der Geschäftsleiter von ASUD, im Gespräch mit zwei Mitarbeitern, die für internes Monitoring & Evaluation zuständig sind.

Dorothy Chiumia ist Vorstandsmitglied von ASUD. An einer offiziellen Veranstaltung in Ng’ongo, an der das Projekt den Vertretern des Landwirtschafts- und Bildungsministeriums auf Distriktsebene vorgestellt wurde, hielt sie eine eindrückliche Rede.

An dieser Veranstaltung war auch ein nationaler TV-Kanal anwesend. Es wurde gezeigt, wie Ng’ongo einen Vergleich zwischen Maisanbau mit und Maisanbau ohne Kompost anlegte und dass die Ernte bei der Produktion mit Kompost viel höher ausfällt.

Frauen mehrerer Clubs stellen verschiedene Gerichte vor, die mit den Produkten aus dem Garten hergestellt werden können. In einem Kurs zu ausgewogener Ernährung haben sie gelernt, wie wichtig das Wissen über die Nährstoffe in den verschiedenen Lebensmitteln ist. Hier wird ein Saft vorgestellt, der unter anderem mit Frucht und Blättern von Süsskartoffeln hergestellt werden kann.

An jeder Veranstaltung sind auch Kinder präsent, die immer mitlernen.

Photoshooting im Garten von Rose Mhango.